Freitag, 30. September 2011

Das war's - zurück zu Hause

Nun sind wir wieder zurück in Deutschland - etwas traurig dass der Urlaub vorbei ist, aber irgendwie ist es auch sehr schön wieder zu Haus zu sein!
Zunächst galt es die Entzugserscheinungen zu lindern: Ein Riesenfrühstück mit deutschem Brot, Vollkornbrötchen, Wurst, Käse und natürlich Nutella! Später dann ein dickes Schnitzel und einen Bembel Apfelwein! :-)

Wir waren ganz schön fleißig in Vietnam, hier nur mal eine kleine Aufzählung unserer Verkehrsmittel: Fahrrad, Rikscha, Moped, Taxi, Jeep, Minibus, Reisebus, Kanu, Ausflugsboot, Fähre, Zug, Flugzeug, und vor allem unsere Füße!! Es ging einmal von Nord nach Süd, und wir haben unglaublich viel gesehen: Großstädte und abgelegene Dörfer; Berge, Täler, Flüsse, Wasserfälle, Strände; Sehenswürdigkeiten, Tempel, Pagoden und Museen genauso wie Märkte, Shoppingcenter und Cafés; unter praller Sonne und in strömendem Regen.
Es war anstrengend, aber es hat riesig Spaß gemacht!!!



Reisetipps:

Wir haben dieses Reiseblog von unterwegs in Vietnam als Reisetagebuch geschrieben - für unsere Eltern als "Lebenszeichen", und als Erinnerung für uns selber an unseren Urlaub.
Da wir vor und während der Reise viele nützliche Infos aus anderen Blogs und Reiseberichten bekommen haben, möchten auch wir Euch von unseren Erfahrungen profitieren lassen. Und vor allem möchten wir Euch Lust auf Vietnam machen und Euch davon überzeugen, dass es einfach möglich und wahrscheinlich schöner ist, den Trip allein und ohne Reiseveranstalter zu organisieren.

Deshalb haben wir unter den Erlebnisberichten zu den einzelnen Orten noch einen Abschnitt "Tipps&Bewertungen" eingefügt, mit praktischen Hinweisen zu Hotels, Transfers, Essen, etc... Etwas zu medizinischen Fragen findet Ihr unter dem Post "Mission Impfungen completed", ein paar Packtipps unter "Wir packen unseren Rucksack".
Es war unsere erste Rucksackreise, wir haben nur Hin- und Rückflug und die erste Übernachtung von zu Hause gebucht, den Rest vor Ort organisiert. Gerade zu Beginn war das noch etwas anstrengend (Tipps für den Start siehe Post "Hanoi"). Aber im Rückblick können wir sagen es war großartig, und es gab nichts wesentliches wo wir sagen "dass war schrecklich, das hätten wir besser anders gemacht". Es hätte mit Sicherheit noch weitere spannende Dinge zu sehen gegeben. Aber wir hatten von vornherein geplant lieber ein paar Ziele auszulassen, dafür aber etwas mehr Zeit an unseren einzelnen Stationen zu haben - so hatten wir weniger Transferstress und hatten Gelegenheit, etwas das Flair der einzelnen Orte aufzunehmen. Das würden wir Euch in jedem Fall auch empfehlen!
Wir hatten nicht den Anspruch puristischen Individualtourismus zu machen, sondern wollten die Highlights sehen und uns auch erholen. Trotzdem haben wir es geschafft, dabei nicht immer mit der Masse mitzuschwimmen und manchmal allein unter Vietnamesen zu sein - und sei es dass wir einfach für Transfers den Linienbus statt den Touribus genommen haben oder ein paar Meter von der Altstadt entfernt gegessen haben. Für Sapa und Mekong haben wir aber bequem eine mehrtägige Tour vor Ort gebucht und uns faul von einem Guide berieseln lassen...

Die Frage die uns vorher am meisten bewegt hat war "Vietnam im September, Vietnam in der Regenzeit"? Es hat viel geregnet, wir sind häufig Nass geworden, aber es war nicht wirklich schlimm. Es ist warm, man friert nicht :-) Die Vorteile überwiegen: Absolute Nebensaison, selbst gute Hotels sind sehr günstig, und man braucht keine Sorge zu haben dass man kein Hotel oder keinen Inlandsflug mehr findet. Sattes grün in Sapa! Und nicht den ganzen Tag pralle Sonne und zu viel Hitze! Wir haben aber auch Glück gehabt: Eine Woche vorher hat es in der Halong-Bucht gestürmt und kurz nach unserer Abfahrt gab es Überschwemmungen in Hoi An... Wir würden es trotzdem wieder machen. Wenn man alles vor Ort organisiert ist man ja flexibel, muss schlimmstenfalls einen Programmpunkt auslassen und stattdessen in einen anderen Landesteil fliegen, Vietnam hat ja unterschiedliche Klimazonen.

Am besten lest Ihr das Blog von hinten nach vorne, dann habt Ihr die chronologische Reihenfolge, oder Ihr klickt einfach in der Navigationsleiste auf die Stadt die Euch gerade interessiert.
Viel Spaß beim Lesen, bei der Planung und natürlich bei Eurer Reise! Bucht Flüge! Sofort!

Donnerstag, 29. September 2011

Endlich Urlaub - Strand in Mui Ne

Zum Abschluss unserer spannenden und anstrengenden drei Wochen in Vietnam gönnen wir uns noch etwas Erholung. Nach 5 Stunden Busfahrt (für nur knapp 200 km!) sind wir gestern in Mui Ne an der Südküste angekommen. Hier greifen wir noch einmal etwas tiefer in die Tasche und wohnen in einem wunderschönen "Boutique" Resort-Hotel direkt am Strand.
  • Großes, stilvolles Zimmer und riesiger Balkon mit Blick aufs Meer
  • schöner Garten mit tollem Pool
  • Frühstück auf der Dachterasse
  • unheimlich freundliches Personal, das uns ungefragt Fruchtshakes an die Strandliege bringt und
  • zwei lustige weiße Yorkshire-Terrier. 
Das alles hat natürlich seinen Preis, stolze 40 € pro Nacht!!! :-)

Hier lassen wir nun unsere Seele baumeln, die letzten Wochen Revue passieren und verzichten auf weitere Besichtigungen. Wer braucht schon Ausflüge zur Märchenquelle oder den roten Dünen, wenn er mit einem kalten Bier in der Hand aufs Meer schauen kann. :-)
Leider ist unsere wunderbare Zeit in Vietnam morgen schon zu Ende. Wahnsinn, wie schnell drei Wochen vorbei fliegen können. Freitagmittag gehts per Bus zurück nach Saigon und abends startet der Flieger in die Heimat. Schade, aber ein bißchen freuen wir uns schon auf zu Hause. Bis dahin stürzen wir uns aber noch ein paar Mal in die Fluten.


Reisetipps & Bewertung:
Hinfahrt mit der Busgesellschaft "Phuon Trang" (Abfahrt und Tickets in der "D De Tham", komfortabler Bus, 100.000 Dong.
Übernachtung im "Grace Boutique Resort", 144 A Nguyen Dinh Chieu St. Wirklich bedingungslos zu empfehlen. Das Hotel liegt mehr zur Osthälfte von Mui Ne Strand, am Strandabschnitt hier ist vielleicht etwas weniger los und es ist weniger schick als im Westen, aber es gibt einige kleine Shops, Restaurants und Bars in der Nähe. Sandstrand gibt es nur bei Ebbe, bei Flut reicht das Wasser bis an die Hotelmauer, das ist aber überall an diesem Strandabschnitt so. Daher ist ein ordentliches Hotel mit schönem Garten, wo man sich bei Flut aufhalten kann, empfehlenswert. Im Westen ist der Strand breiter und schöner, aber dort sind hauptsächlich teure Ressorts! Während unseres Aufenthalts war es recht stümig, also hohe Wellen (fanden wir toll!), aber dadurch hatten wir an einem Nachmittag im Wasser auch leider etwas Müll von den Fischerbooten. Als karibischen Traumstrand darf man sich das also nicht vorstellen und ein längerer Aufenthalt lohnt nicht, aber es ist eine gute und schöne Möglichkeit am Ende der Reise nicht zu weit von Saigon entfernt noch mal auszuspannen.
30 Meter neben dem Hotel ist das Sinh Tourist Office, von dort aus starten die Busse nach Saigon (ordentlicher Reisebus, ca 6$).
Die Busfahrt dauert eine Weile, versucht einen Platz eher in der Mitte zu bekommen (vorne ist ständiges Ein- und Aussteigen, hinten schaukelt es recht heftig). Ohrenstöpsel bereithalten, bei Phuon Trang wurden wir zur Begeisterung unserer vietnamesischen Mitfahrer mit ohrenbetäubend lauten Soap-Operas unterhalten.  
 

Dienstag, 27. September 2011

Mekong-Delta

Zur Erkundung des Mekong-Deltas haben wir uns eine organisierte 2-Tagestour gegönnt. Und da niemand anderes gebucht hatte, war es sogar eine Privat-Tour. Das Mekong-Delta ist eines der größten Deltas der Welt und die braunen Fluten tragen zur besonderen Fruchtbarkeit der Region bei. Reis (Vietnam ist der zweitgrößte Reisexporteur der Welt), Obst und Fisch sind die wichtigsten Produkte.

Tag 1
Dieser Tag war noch äußerst touristisch. Nach längerer Fahrt ging es in My Tho auf ein Ausflugsboot auf dem Mekong. Erster Stopp auf einer Obstplantage. Für das leckere Obst mussten wir eine Vorstellung traditioneller Musik ertragen. Nächster Stopp Kokosnussfarm, wo uns die Herstellung von Kokosnussbonbons in vollständiger Handarbeit gezeigt wurde- natürlich mit dem obligatorischen Verkaufsstand. ;-)
Danach Mittagessen (lecker Elefantenohrfisch) und Pause in der Hängematte. Zurück ging es per Ruderboot durch enge Kanäle unterm Palmendach - so konnten sich schon die Vietcong unbemerkt von den Amis fortbewegen.
Für diese Tour haben wir uns etwas besonderes ausgesucht: Eine Übernachtung bei einer vietnamesischen Familie (Homestay). Dazu ging es auf eine Insel tief im Delta - hier waren wir mit Sicherheit die einzigen Ausländer. Verständigung war nur schwer möglich, trotzdem haben wir zusammen mit der Familienchefin ein vorzügliches Abendessen zubereitet. Und unser Guide hat uns viele interessante Dinge aus dem vietnamesischen Alltag erzählt, sogar über Politik konnte man ein bisschen mit ihm reden. Übernachtet wurde erstmals unter einem Moskitonetz und nur auf einer harten, einfachen Matratze. Aber wir haben erstaunlich gut geschlafen.

Tag 2
Um 6 Uhr früh sind wir zu einem schwimmenden Markt geschippert. Dort verkaufen die Bauern Obst und Gemüse von ihren Booten aus, jeder in der Regel nur eine Sorte. Anschließend haben wir den lokalen Markt besucht, Bananen-Klebereiskuchen gefrühstückt, und interessante sowie ekelhafte Dinge gesehen. Dann wurde es sportlich: eine 2,5-stündige Radtour durch Reisfelder und Palmenwälder. Hier waren wir mal die Attraktion und wurden begeistert von allen begrüßt.

Am späten Nachmittag waren wir zurück in Saigon - nach dem Landleben ist uns erst richtig aufgefallen, wie schrecklich das Travellerviertel ist; lauter Schlepper, die einen in die Restaurants und Hotels locken wollen, außerdem eine Menge kaputte Gestalten die anscheinend hier als Aussteiger hängengeblieben sind. Deshalb (und weil wir nach den ganzen Abenteuern etwas fertig sind) geht es morgen nach Mui Ne an den Strand. Vorher gönnen wir uns noch eine Massage bei den Blinden - in einer sozialen Einrichtung die Blinde ausbildet. Die Massagen sind ein Traum, und das für 2 Euro die Stunde!

Reisetipps & Bewertung:
Wir haben die Tour bei "Innoviet", 203 Pham Ngu Lao Street, gebucht. Die sind teurer als andere Anbieter vor Ort (111$ pro Person), aber alles war perfekt organisiert mit ordentlichem Essen, bequemen Transportmitteln und sehr engagiertem Guide. Die großen Rucksäcke konnten wir im Buchungsbüro deponieren und mit kleinem Gepäck weiterreisen. Die beworbene "non-touristic-experience" traf zumindest am ersten Tag überhaupt nicht zu, und auch unser Homestay war zwar abgelegen ohne andere Touristen, die Gastgeberin ist allerdings recht routiniert mit uns umgegangen und der Rest der Familie hat uns weitgehend ignoriert - Ihr Job eben. Positiv war die Gelegenheit mit unserem Guide in privater Umgebung zu quatschen, und auch auf dem Markt waren wir wirklich die einzigen Touristen ohne "Folklore".
Es war schön, entspannend und besonders der schwimmende Markt interessant, aber ich denke dieser Trip wäre der erste, auf den ich verzichtet hätte wenn wir weniger Zeit gehabt hätten. So hatten wir das übrigens auch schon vor der Reise geplant - Mekong Delta als Puffer falls wir länger in Zentralvietnam geblieben wären.

Mehr zu den Massagen im vorigen Post!

Sonntag, 25. September 2011

Ho-Chi-Minh-City

Nach zwei Wochen sind wir nun im Süden angekommen, in der größten und lebendigsten Metropole Vietnams. Unser Plan ist aufgegangen: die Sonne scheint. Alles richtig gemacht, da wir beim Auschecken in Hoi An erfahren haben, dass dort in den nächsten Tagen eine Flut erwartet wird und unsere Hotellobby unter Wasser stehen wird.
In Saigon wohnen wir mitten im Traveller-Viertel und sind somit umgeben von Cafés, Restaurants und jeder Menge anderer Shops. Gestern haben wir einfach die Stadt auf uns wirken lassen: das unentwegte Hupen, die Menschenmassen, die übervollen Straßen, Aerobic, Badminton und anderer Sport im Park... Wieder einmal völlig faszinierend.

Heute stand Sightseeing auf dem Programm. Gestartet sind wir aber mit sehr harter Kost: dem Kriegsrelikte-Museum. Zutreffender ist allerdings der ehemalige Name "Museum der amerikanischen und chinesischen Kriegsverbrechen". Anhand von eindringlichen Fotos werden einem der Kriegsalltag und die grausamen Auswirkungen des Vietnamkriegs auf die Zivilbevölkerung gezeigt. Man kann es eigentlich nicht beschreiben, sondern muss es sehen. Vor allem die Missbildungen von Kindern durch das Agent-Orange-Gift. Das Ganze jedoch einseitig durch die vietnamesische Propagandabrille gefärbt.

Danach brauchten wir Nervennahrung in einer deutschen Bäckerei: belegte Vollkornbrötchen. :-) Anschließend konnten wir unsere Erkundungstour fortsetzen. Saigon ist deutlich moderner als Hanoi - viele neue Bürotürme, breite Strassen, viele Mopeds und neue Nobelkarossen. Dazu natürlich die Reste der französischen Kolonialarchitektur. Und auf die französischen Wurzeln haben wir uns auch beim Abendessen gestützt: Es gab Frosch!
Morgen haben wir mal wieder eine Tour gebucht: Es geht ins Mekong Delta, mit vielen Aktivitäten, aber bestimmt keinem WLAN. Daher macht der Reiseblog morgen erst mal Pause :-)

Reisetipps & Bewertung:
Vom Flughafen kann man völlig problemlos und spottbillig mit dem öffentlichen Bus bis zum Traveller-Viertel Pham Ngu Lao fahren. Abfahrt am Flughafen direkt am Straßenrand gegenüber vom Terminalausgang im Bereich der Taxistände. Es gibt kein Haltestellenschild, aber die Nummer 152 steht nicht zu übersehen vorne am Bus - ihr braucht nicht wie wir quer über den Parkplatz suchen :-).
Das Traveller-Viertel ist praktisch, jede Menge Hotels und Touranbieter auf einen Haufen, aber recht nervig wegen der ganzen Schlepper die einen in die Hotels/Restaurants locken wollen. Das Essen dort war eher bescheiden, und wir waren in einem miesen Massage-Salon auf der Bui Vien (schlecht gemacht, überteuert, und sehr penetrantes Trinkgeld-Betteln) und bei einer mäßigen Pediküre.
Unser Hotel, das "Blue River Hotel 1", lag ein einer kleinen ruhigen Seitengasse in der 3/2C Pham Ngu Lao Street und war günstig und in Ordnung (die Fenster sind arg klein, das ist aber verbreitet in den Budgethotels, daher Nachschauen dass kein Schimmel im Bad ist!).
Am östlichen Ende des Viertels ist der kleine Thai-Binh-Markt, dort gibt es einige Straßenstände mit lecker Essen - der Banh Bao ist köstlich! In der Nähe ist das "Vietnamese Traditional Massage Institut", 185 D Cong Quynh südwestlich vom Kreisverkehr, Eingang etwas versteckt im Hinterhof. Hier werden Blinde zu Masseuren ausgebildet. Das Ambiente ist einfach, aber die Massagen sind großartig und mit 2€ unschlagbar günstig. Nehmt den "Fan-Room" ohne Klimaanlage, der "AC-Room" ist arg kalt.
Noch ein Restauranttipp in der Nähe des Traveller-Viertels: "Mon Hue", 98 Ð Nguyen Trai. Wer zum Ende der Reise noch mal Sehnsucht nach der Hue-Küche hat ist hier richtig, schön angerichtete, leckere Gerichte, kaum Touristen!
Ansonsten gilt für Saigon genau wie für Hanoi: Lasst Euch treiben, zu sehen gibt es genug!

Tipps zur Tour ins Mekong-Delta im nächsten Post!

Freitag, 23. September 2011

Der Traveller neue Kleider (Hoi An's Schneider und My Son's Ruinen)


Aufmerksame Blogleser mögen sich vielleicht schon gewundert haben: "Sie schreiben gar nichts mehr über das Wetter, gibt es da vielleicht etwas zu verheimlichen?" In der Tat. Es fing in Hue mit einzelnen heftigen Wolkenbrüchen an, hier in Hoi An hat es dann zu Beginn den ganzen Morgen geschüttet und heute regnet es fast ununterbrochen wie aus Eimern; die Straßen haben sich in Bäche verwandelt. Natürlich nervt der Regen, ist aber nicht ganz so schlimm: Es ist immer noch sehr warm, es gibt hier ja die ganzen netten Cafés und bei knallender Sonne ist an Besichtigungen eh nicht zu denken. Schade ist allerdings, dass sich um uns herum jede Menge schöne Strände befinden - die haben wir leider abgehakt und für morgen (Samstag) einen Flug nach Saigon gebucht, in der Hoffnung auf besseres Wetter.

Aber wir sind ja nicht aus Zucker und haben heute wieder einen in Kultur gemacht. 45 km entfernt von Hoi An liegt die alte Tempelanlage "My Son" - die heiligste Stätte der Cham (wie so vieles hier UNESCO Weltkulturerbe), errichtet zwischen dem 3. und 13. Jahrhundert. Von den ehemals 70 Gebäuden stehen heute nur noch 20 - die Amis haben im Vietnamkrieg ganze Arbeit geleistet. My Son gehört zum Standardprogramm, daher haben wir heute zum ersten Mal "Massentourismus" erlebt. Schade, da es ein mystischer Ort wäre, wenn nicht überall pinke Regencapes die Sicht versperren würden.












Im letzten Post haben wir bereits vom Schneidern berichtet und das wir ordentlich zugeschlagen haben - das ist unsere Ausbeute:
  • 2 Anzüge,
  • 2 Mäntel,
  • ein Kleid
  • ein Hemd und eine Bluse.
Das alles für 247 $ (184 €). Heute waren zweite und dritte Anprobe, die letzten Kleinigkeiten wurden geändert, und jetzt passt alles. Und die Sachen sind soo schön :-) Eigentlich wollten wir ja im heutigen Post stolz Fotos unserer neuen Kleider vorführen; das ging dann aber alles so schnell mit anziehen, wieder ausziehen und dann weiter mit dem nächsten Kleidungsstück, dass wir die Fotos völlig vergessen haben. Kaum das wir unsere Errungenschaften in den Händen hielten, mussten wir sie auch schon wieder abgeben.  Da wir ja schlecht alles im Rucksack durch Vietnam tragen können, haben wir den Schneider beauftragt ein Paket  nach Hause zu schicken. Ein mulmiges Gefühl haben wir schon, hoffentlich wird unser Vertrauen nicht enttäuscht.



Reisetipps & Bewertung:
Unsere Kleider haben wir bei "Thu Thao", 32 Tran Ph Street, Maßschneidern lassen; und wir sind sehr zufrieden. Der Ablauf ist einfach: Anhand der Musterstücke im Laden erklären was man möchte - Details wie Art der Knöpfe, Taschen, Nähte, Stoffe und Farben kann man nach Wunsch festlegen - dann feilschen und vermessen lassen. Am nächsten Tag mittags wiederkommen, anprobieren, sagen wenn etwas noch nicht gefällt, dann wird nachgebessert, und abends sind die Sachen endgültig fertig. Als Anzahlung haben wir uns auf max 30% geeinigt, dann hätten wir im Problemfall noch ein Druckmittel gehabt.
 Generell gilt: Je mehr man kauft, desto besser lässt sich handeln, also besser alles in einem Laden kaufen - im Zweifel auch einfach mal aus dem Laden gehen wenn die Verhandlungen stocken, das senkt den Preis noch mal deutlich :-)
Da wir drei Tage in Hoi An hatten, haben wir abends direkt einen "Probeanzug" schneidern lassen, und als wir dann am nächsten Tag gesehen haben, dass die Qualität gut war haben wir richtig zugeschlagen... Weil wir dadurch aber keine Zeit mehr hatten, um die Sachen zum Postamt zu bringen, haben wir die Teile vom Laden verschicken lassen. Bequem, aber dafür etwas teurer als wenn man selber zur Post gegangen wäre. Und es heißt Vertrauen zeigen dass die Sachen auch ankommen. Wir haben die günstigere Seefracht gewählt, und es hat dann quälende drei Monate gedauert bis das Paket da war - aber dann war alles gut!
Noch billiger kann man sich Kleidung in der Markthalle machen lassen, aber da gibt es keine Musterstücke und man sollte genaue Vorstellungen haben was man will, am besten Fotos oder Kataloge mitbringen. Das war uns aber zu stressig...
 Den Trip nach My Son haben wir mit einer Tour gebucht - dort selber mit Mopeds hinzufahren war uns zu anstrengend. Voll ist es dort sowieso, und da die Anlage (zumindest der halbwegs erhaltene Teil) eh nicht so groß ist reichte die Zeit mit der Tour auch locker aus. Es lohnt auf jeden Fall hinzufahren, weil es noch mal ein ganz eigener Aspekt frühvietnamesischer Geschichte ist!
 Die Tour und auch den Transfer zum Flughafen haben wir bei "Mr. Thanh" gebucht, er betreibt einen Buchladen mit Reisebüro. Der Mann ist großartig skurril, statt per Computer organisiert er alles mit ausladenden Gesten per Telefon, großes Kino abgesehen davon dass er recht günstig war und unser Tourbus halbwegs modern war! Flüge haben wir Online selber gebucht - 2 Tage vor Abflug war es kein Problem einen billigen Flug zu bekommen (es lebe die Nebensaison). 

Mehr Tipps zum Kochen und zum Hotel im vorigen Post!

Donnerstag, 22. September 2011

Kochen auf vietnamesisch - Cooking School in Hoi An

 

Mittwoch ging es mit dem Bus von Hue nach Hoi An, einer sehr romantischen Stadt. Die Straßen voller bunt leuchtender Lampignons, unzählige kleine französisch angehauchte Cafés und überall stilvolle alte Häuser mit viel Holz und hohen Decken - das alles in Autofreien engen Gassen am Flussufer.
Nach der anstrengenden Busfahrt und zur Halbzeit unserer Reise haben wir uns eine Nacht im Luxushotel gegönnt. 40 qm Suite mit Whirlpool, Regenwasserdusche, dazu Hotelpool und Frühstücksbüffet mit frisch zubereiteten Omelettes, Pancakes und jede Menge Früchten. Das aber nur für eine Nacht, denn die 22 EUR dafür waren uns einfach zu teuer. ;-)

Hoi An ist vor allem bekannt als die Stadt der Schneider. Nachdem wir gestern bereits Anzug und Kleid in Auftrag gegeben haben, sind wir heute nach der ersten Anprobe in einen Shoppingrausch verfallen. Dazu aber morgen mehr.

Der heutige Tag stand ganz unter dem Motto "Essen". Wir haben eine Kochschule besucht - mit Marktbesuch, Kräuterkunde und natürlich ganz viel Kochen und Essen :-) Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe hat unter Anleitung der strengen Chefköchin gelernt, wie man Reispapier (für Frühlingsrollen) und die leckeren Banh (Reiskuchen) mit Schrimps zubereitet. Als Hauptgang haben wir einen Auberginen-Topf mit viel Gemüse und Gewürzen gezaubert - eigentlich ganz simpel aber unheimlich lecker. Natürlich haben wir auch die Teller-Dekoration gebastelt - Tomatenrosen und Gurkenfächer. Wir sind also nun Profis in Sachen vietnamesische Küche, aber nicht dass ihr das sofort als Essenseinladung versteht. ;-)


Reisetipps & Bewertung:
Unser Luxushotel in der ersten Nacht war das "Long-Life-Riverside". Schon schön, aber zum vollen Preis in der Hauptsaison hätte ich es nicht genommen - trotz tollem Zimmer ist es wahrscheinlich netter in einem der schönen Altstadt-Cafes zu sitzen - obwohl das Frühstück großartig war!
Deshalb die nächsten Nächte etwas einfacher direkt nebenan: Das "An Hoi Hotel"  in der 69 Nguyen Phuc Chu hat auch sehr schöne Zimmer, einen Frühstücksraum mit tollem Blick auf die Japanische Brücke, dazu freundliche, offenherzige Besitzer; dadurch haben wir uns dort sogar wohler gefühlt als im "Luxushotel". Wir haben uns auch ein paar der Hotels im Bereich der Nhi Trung-Street angeschaut - OK, aber schon einfacher.
In der Hoang-Van-Thu gibt es ein kleines, uriges Restaurant "Quan An 19", da gibt es Bia Hoi (frischgebrautes Bier) und günstigen leckeren Fisch.
 Ein super Mitbringsel sind natürlich Lampignons (die sind übrings zum zusammenklappen und lassen sich wunderbar in das Paket mit den geschneiderten Klamotten packen) - kleine Werkstätten finden sich in der Tran Phu.
 Den Kochkurs haben wir mit der "Red Bridge Cooking School" gemacht, absolut empfehlenswert und das Geld wert. Anmeldung im Hai Cafe, 111 Trần Phú, ca 25$ für einen halben Tag. Man lernt keine hochkomplexen Gerichte, einiges ist schon vorbereitet und es geht eher um den Spaß am Kochen. Aber sehr lecker und man kann danach zu Hause mit Ban Xeo beeindrucken!

Hoi An ist sehr schön - das liegt natürlich auch daran, dass die Altstadt eine Fassade für Touristen ist, hier ist alles nett herausgeputzt und als Schneiderei, Souvenirladen oder Restaurant genutzt. Zur Mitte der Reise fanden wir es allerdings recht entspannend auch mal durch eine verkehsberuhigte Zone zu schlendern und in etwas stilvolleren Cafés zu sitzen, zumal wir mit My Son (siehe nächster Post) und Cooking School auch wieder volles Programm hatten. Für Vietnam-Puristen ist das ganze vielleicht nichts, obwohl wir etwas oberhalb der Altstadt auch leicht ein nicht-Touri-Lokal gefunden haben.

Mehr Tipps zu MySon, Weiterfahrt und Schneidern im nächsten Post!


Mittwoch, 21. September 2011

Auf zwei Rädern - die Kaisergräber bei Hue

Hue hat uns verzaubert! Die alte Kaiserstadt war lange Zeit die Hauptstadt Vietnams und Sitz der Nguyen-Dynastie. Das bedeutet: Sie ist voll von wunderschönen Tempeln, Palästen, Pagoden und Grabstätten.

Tag 1 - per Fahrrad 
Zuerst sind wir zur Zitadelle geradelt, einer verschachtelten Festung mit einer 10 Kilometer langen dicken Mauer. Darin die Kaiserstadt und schließlich als Zentrum die verbotene purpurne Stadt, die allein dem Kaiser und seinen über 100 Konkubinen vorbehalten war. Obwohl vieles im Krieg zerstört wurde, konnten wir noch die alte Kaiserpracht spüren - und gefühlte hundert Tempel und Hallen besichtigen.

Zum Mittagssnack waren wir in einem netten Café bei einer total süßen vietnamesischen Oma. Sie hat uns vietnamesischen Tango vorgespielt und hätte am liebsten mit uns getanzt. Über 10.000 Dong Trinkgeld (das sind 30 Cent) hat sie sich gefreut wie über einen Sechser im Lotto :-)

Nachmittags ging es weiter zur Thien Mu-Pagode (4 Kilometer Radfahren bei 35 Grad!!!). Wir hatten Glück und sind genau zum Gesang der Mönche angekommen - mystisch schön, bis die anderen asiatischen Tourigruppen ankamen und meinten direkt vor dem Altar in ihr Handy schreien zu müssen.













Tag 2 - per Moped
Um die Kaisergräber zu erkunden (und nicht die hektischen Tourangebote buchen zu müssen) sind wir mit geliehenen Mopeds durch die Gegend gecruist. Zur Vorbereitung haben wir übrigens extra auf den ruhigen Straßen von Cat Ba geübt. Macht super Spaß, vor allem wenn man sich verfährt und auf einer Off-Road-Strecke zwischen Reisfeldern landet :-) So ging es durch kleine Dörfer, überall kamen uns lächelnde Vietnamesen entgegen. Süß besonders die Schulkinder, für die wir die Attraktion des Tages waren.
Die Grabanlagen sind gigantisch groß. Sie bestehen alle jeweils aus einem Tempel, einem Pavillon mit Stele auf dem die Biographie des Kaisers verewigt ist und dem eigentlichen Grab. Die Kaiser bauten die Anlage meist schon zu Lebzeiten und zogen sich gerne dorthin zurück. Eigentlich handelte es sich eher um Nebenpaläste mit Seen, Theater und Konkubinen. Angeschaut haben wir uns das Grab von Tu Duc und das Grab von Minh Mang. Damit waren wir allerdings auch bis zum Nachmittag beschäftigt, das hat gereicht. Und als Belohnung gab es zum Abendessen das Leibgericht von Kaiser Tu Duc: Banh, das sind frittierte Reiskuchen mit allerlei Füllung, die man dann wiederum mit Gemüse in Reispapier wickelt und in scharfe Erdnuss-Soße tunkt.

Morgen geht es um acht Uhr morgens per Bus weiter nach Hoi An.



Reisetipps & Bewertung:
Unser Hotel in Hue war das "Binh Duong II" in der 8D Ngo Gia Tu, 12$ pro Nacht. Das Hotel liegt in einer ruhigen kleinen (leicht zu übersehenden...) Nebenstraße, südlich des Flusses. Saubere Zimmer mit ordentlichem Standard. Sehr nettes Personal, das uns hilfreiche Tips gab ohne allzu aufdringlich verkaufen zu wollen. Fahrräder und Motorrad leihen war recht günstig, den Bustransfer nach Hoi An haben wir auch dort gebucht.
Per Fahrrad Hue, die Kaiserstadt und die Thien Mu Pagode zu erkunden war sehr entspannend, der Verkehr in Hue ist überschaubar - speziell zur Pagode lohnt keine organisierte Tour. Die riesige Kaiserstadt in praller Sonne anzuschauen dagegen ist ganz schön anstrengend - am schönsten ist der "To-Mieu"Komplex in der linken Hälfte der Anlage, dort sollte man starten solange man noch Besichtigungspower hat...
Das nette Tango-Oma-Cafe war übrigens in der "Han Thuyen", essen eher einfach.
Die Kaisergräber per Motorrad individuell zu besuchen können wir sehr weiterempfehlen. Die Fahrt war schon ein Erlebnis, auch ohne Moped-Erfahrung einfach zu bewältigen. Der Ausflug zu zwei Grabanlagen war dann aber auch genug. Picknick mitnehmen, speziell am Tu Duc-Grab gibt es einen sehr schönen Platz dafür am See! Den Weg zu finden war nicht sehr schwer, im wesentlichen am Fluss entlang, Schilder kommen allerdings erst ganz Schluss :-) Also solltet Ihr Euch entweder eine Karte besorgen (z.B. zu Hause ausdrucken - in Klarsichthüllen packen wegen Regen!) - oder wie wir das Iphone o.ä nutzen. Dazu im Hotel bei WLAN-Empfang die Karten vorladen (einfach durchscrollen), dann kann man dank GPS immer mal wieder schauen wo es lang geht ohne unterwegs Daten laden zu müssen! Ganz legal ist das Mopedfahren ohne vietnamesischen Führerschein nicht, das scheint allerdings so ziemlich jeder zu ignorieren - aber nicht dass hinterher Beschwerden kommen, das Risiko müsst Ihr selber abschätzen...

Abends gegessen haben wir im Restaurant "Lac Thanh", empfohlen im Lonley Planet und daher recht touristisch, aber lecker und man bekommt eine gute Show geboten. Wenn man Kontakt zu Easy-Rider-Touren über den Seewolkenpass nach Hoi An sucht wird man dort fündig. Wir waren froh dass wir uns gegen so eine Tour und für den Bus entschieden haben, die Regenzeit hat Ihrem Namen auf der Fahrt alle Ehre gemacht...

Sonntag, 18. September 2011

Hue - Ab in die Mitte

Heute war wieder Transfertag, daher gibt es nicht viel Spannendes zu berichten. Um neun ging es mit der bekannten Minibus-Fähre-Minibus-Reisebus-Kombi zurück nach Hanoi. Dort haben wir das Französische Viertel besichtigt - sehr schön mit tollen Kolonialbauten, im Gegensatz zur Altstadt mit viel Platz (man kann auf den Bürgersteigen gehen!) und um einiges sauberer. Und wir haben eine Wahnsinns-Eisdiele gefunden: Fanny Ice Cream am Hoan Kiem See; es gab Eis-Sushi und Chili-Eis. Yummi! :-)

Außerdem gab es heute noch Kultur! Wir haben das Hoa Lo-Gefängnis besichtigt, laut Reiseführer "das Schlimmste, was Frankreich Vietnam angetan hat". Und es war wirklich sehr bedrückend. Hier wurden die Häftlinge in engen dunklen Zellen mit Fußfesseln an den Boden gekettet. Damit waren sie unfähig sich zu bewegen und das teilweise jahrelang - sofern sie nicht gleich auf der Guillotine gelandet sind.

Abends hieß es ab zum Flughafen. Und da wir ja Traveller-Sparfüchse sind natürlich mit dem Airport-Minibus. Und damit zur Frage des Tages: Wie viele Menschen passen in einen Minibus? Es waren 17!!!
Kurz nach 20 Uhr ging es mit dem Flieger nach Hue (Zentralvietnam). Hier haben wir direkt ein schönes und sauberes Hotel entdeckt, sogar mit Internetrechner auf dem Zimmer. Und nun gehen wir schlafen. :-)

Reisetipps:
Der Flughafenbus fährt vom Vietnam-Airlines Büro in der Quang Trung Ecke Trang Thi, nah der Südwestecke des Hoan-Kiem-See ab, 2$ pro Person.
Direkt in der Nähe ist auch die Fanny Ice Cream Filiale (48 Le Thai To), der richtige Ort um auf den Bus zu warten :-)

Samstag, 17. September 2011

Deep Water Soloing - Cat Ba & La Han Bucht

Toll Toll Toll, Wahnsinn, schön, schön, schön, Hammer!!!!

Die letzten zwei Tage haben wir in Cat Ba verbracht, einer kleinen Insel in Westvietnam. Das dies ein Highlight werden würde, wussten wir schon aus den Bildern im Reiseführer, aber die Realität hier ist so schön dass es einem die Sprache verschlägt - deshalb heute viele Bilder.  :-)
Gestern (Freitag) haben wir die La-Han-Bucht durchschippert, ein etwas ruhigerer Teil der Ha-Long-Bucht abseits des "normalen" Touristenstroms. Weit und breit nur unser Boot. Die Bucht: Ein Labyrinth von tausenden Kalksteinfelsen, die steil aus dem Wasser ragen, oben urwaldartig bewachsen. Wunderschön die Kombination aus smaragdfarbenem Meer, grauem Felsen, grünen Pflanzen und blauem Himmel. Ständig neue Blickachsen in Buchten mit weißem Sandstrand, schmalen Durchfahrten und sich übereinander stapelnden Felsen im Hintergrund. Ein Traum.

Relaxed auf dem Bootsdeck in der Sonne, ein Bier in der Hand. Zusammen mit einer Gruppe von 14 echt netten anderen Backpackern aus der ganzen Welt mit denen man seine bisherigen Reiseabenteuer austauschen konnte. Und natürlich der obligatorische Sprung vom Deck ins Wasser, wenn es zu heiss wurde!
Nach einem lecker Essen auf dem Boot ging es per Kajak weiter, durch Höhlen in komplett von Felsen umschlossene Buchten. Wahnsinn wie viel Lärm Zikaden machen können! Außerdem Schwärme von riesigen Quallen.


Tag 2: Deep Water Soloing.

Der Grund warum wir hier sind. Ein kleines Boot bringt einen an den Felsen und man klettert hoch. Ohne Seil, so weit man kann. Oder so weit man sich traut - runter geht es nämlich nur mit einem Sprung ins Wasser! Adrenalin pur, ein Wahnsinnserlebnis. Wenn Ihr die Chance habt, probiert es aus! Sogar Yvonne hat sich trotz Höhenangst von der Begeisterung anstecken lassen, sich in den Fels getraut und den Sprung gewagt.


 







Reisetipps & Bewertung:
Unsere Boots-/Kanutour und das Klettern haben wir mit "Slo-Pony-Adventures" gemacht. Zwar nicht ganz billig, aber absolut empfehlenswert. Man kommt einfach abends gegen 18 Uhr in das Büro, sagt was für Aktivitäten man machen möchte, dann werden je nach aufgetauchten Teilnehmern Gruppen zusammengestellt - Sonderwünsche gehen sofern man sich mit den anderen einigt. Wir hatten uns mit den Leuten, die wir am Vortag auf der Kanutour kennengelernt haben, vorher überlegt was wir wollen und eine Halbtagstour klar gemacht, obwohl wir nur ca 2 Stunden an den Felsen Zeit hatten konnte jeder ca 10 mal Klettern.
Slo Pony kümmert sich um Boot mit einem Betreuer der einen etwas hilft, Schuhe kann man mieten. Gewisse Klettererfahrung sollte man haben damit es Spaß macht, vor allem der Einstieg ist nicht ohne, aber man muss kein Crack sein. Die Schwierigkeitsgrade sind breit gefächert, es gibt verschiedene Felsen und es hängt von der Gruppe ab was genau man macht - oder ihr seid genug Leute Euch eine Privattour zu buchen. Ob Deep Water Soloing überhaupt möglich ist hängt auch stark vom Wetter und den Gezeiten ab, Ihr braucht also ein bisschen Glück und Flexiblität. Daher am besten vorher per Mail anfragen und wenigstens zwei-drei Tage Zeit auf Cat Ba einplanen um einen Termin abzupassen.
So schön die Bucht ist, man muss sich immer vor Augen halten dass Umweltschutz nicht grade großgeschrieben wird - zumindest in der Nähe von Cat Ba wird intensive Fischzucht betrieben, und man sieht durchaus ein Spuren davon wenn man sich mit Taucherbrille unter Wasser umschaut.

Auf Cat Ba gibt es auch einige andere Agenturen die Bootstouren mit Übernachtung anbieten, allerdings hatten wir da keinen guten Eindruck und haben es sein lassen - zumal Bootsübernachtung und Klettertour zeitlich schwer zu kombinieren ist, ohne dass man eine weitere Nacht auf der Insel braucht. Wenn man umbedingt die Bootsübernachtung möchte kann man auch bei Slo Pony ein Kombipaket buchen, wo man vom Tour-/Kletterboot abends auf ein Übernachtungsboot gebracht wird - einfach fragen, kostet etwas mehr als über die Agenturen. 
Abraten würden wir eine Standard-Ha-Long-Tour mit Bootsübernachtung (wie man sie in Hanoi buchen kann) mit Cat Ba zu kombinieren, das klangt nach stressigem umständlichen Transfer, es sei denn Ihr findet genug Leute um eine Privatfähre für die Überfahrt nach Cat Ba zu charten.

Den Cat-Ba-Nationalpark zu besuchen haben wir leider nicht mehr geschafft, durch den Regen in den Tagen zuvor wären die Wege auch schlecht passierbar gewesen (den Bildern bei Stefan Loose nach sehr schade!).
Tipp: Ein Moped mieten (da wir noch nie auf so einem Teil saßen haben wir die Gelegenheit genutzt ohne viel Verkehr zu üben, um in Hue fit zu sein um zu den Tempeln zu fahren).

Infos zu Hotels , Stränden und Anreise siehe letzter Post!