Sonntag, 25. September 2011

Ho-Chi-Minh-City

Nach zwei Wochen sind wir nun im Süden angekommen, in der größten und lebendigsten Metropole Vietnams. Unser Plan ist aufgegangen: die Sonne scheint. Alles richtig gemacht, da wir beim Auschecken in Hoi An erfahren haben, dass dort in den nächsten Tagen eine Flut erwartet wird und unsere Hotellobby unter Wasser stehen wird.
In Saigon wohnen wir mitten im Traveller-Viertel und sind somit umgeben von Cafés, Restaurants und jeder Menge anderer Shops. Gestern haben wir einfach die Stadt auf uns wirken lassen: das unentwegte Hupen, die Menschenmassen, die übervollen Straßen, Aerobic, Badminton und anderer Sport im Park... Wieder einmal völlig faszinierend.

Heute stand Sightseeing auf dem Programm. Gestartet sind wir aber mit sehr harter Kost: dem Kriegsrelikte-Museum. Zutreffender ist allerdings der ehemalige Name "Museum der amerikanischen und chinesischen Kriegsverbrechen". Anhand von eindringlichen Fotos werden einem der Kriegsalltag und die grausamen Auswirkungen des Vietnamkriegs auf die Zivilbevölkerung gezeigt. Man kann es eigentlich nicht beschreiben, sondern muss es sehen. Vor allem die Missbildungen von Kindern durch das Agent-Orange-Gift. Das Ganze jedoch einseitig durch die vietnamesische Propagandabrille gefärbt.

Danach brauchten wir Nervennahrung in einer deutschen Bäckerei: belegte Vollkornbrötchen. :-) Anschließend konnten wir unsere Erkundungstour fortsetzen. Saigon ist deutlich moderner als Hanoi - viele neue Bürotürme, breite Strassen, viele Mopeds und neue Nobelkarossen. Dazu natürlich die Reste der französischen Kolonialarchitektur. Und auf die französischen Wurzeln haben wir uns auch beim Abendessen gestützt: Es gab Frosch!
Morgen haben wir mal wieder eine Tour gebucht: Es geht ins Mekong Delta, mit vielen Aktivitäten, aber bestimmt keinem WLAN. Daher macht der Reiseblog morgen erst mal Pause :-)

Reisetipps & Bewertung:
Vom Flughafen kann man völlig problemlos und spottbillig mit dem öffentlichen Bus bis zum Traveller-Viertel Pham Ngu Lao fahren. Abfahrt am Flughafen direkt am Straßenrand gegenüber vom Terminalausgang im Bereich der Taxistände. Es gibt kein Haltestellenschild, aber die Nummer 152 steht nicht zu übersehen vorne am Bus - ihr braucht nicht wie wir quer über den Parkplatz suchen :-).
Das Traveller-Viertel ist praktisch, jede Menge Hotels und Touranbieter auf einen Haufen, aber recht nervig wegen der ganzen Schlepper die einen in die Hotels/Restaurants locken wollen. Das Essen dort war eher bescheiden, und wir waren in einem miesen Massage-Salon auf der Bui Vien (schlecht gemacht, überteuert, und sehr penetrantes Trinkgeld-Betteln) und bei einer mäßigen Pediküre.
Unser Hotel, das "Blue River Hotel 1", lag ein einer kleinen ruhigen Seitengasse in der 3/2C Pham Ngu Lao Street und war günstig und in Ordnung (die Fenster sind arg klein, das ist aber verbreitet in den Budgethotels, daher Nachschauen dass kein Schimmel im Bad ist!).
Am östlichen Ende des Viertels ist der kleine Thai-Binh-Markt, dort gibt es einige Straßenstände mit lecker Essen - der Banh Bao ist köstlich! In der Nähe ist das "Vietnamese Traditional Massage Institut", 185 D Cong Quynh südwestlich vom Kreisverkehr, Eingang etwas versteckt im Hinterhof. Hier werden Blinde zu Masseuren ausgebildet. Das Ambiente ist einfach, aber die Massagen sind großartig und mit 2€ unschlagbar günstig. Nehmt den "Fan-Room" ohne Klimaanlage, der "AC-Room" ist arg kalt.
Noch ein Restauranttipp in der Nähe des Traveller-Viertels: "Mon Hue", 98 Ð Nguyen Trai. Wer zum Ende der Reise noch mal Sehnsucht nach der Hue-Küche hat ist hier richtig, schön angerichtete, leckere Gerichte, kaum Touristen!
Ansonsten gilt für Saigon genau wie für Hanoi: Lasst Euch treiben, zu sehen gibt es genug!

Tipps zur Tour ins Mekong-Delta im nächsten Post!

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